Naranjito (Isla Gomera) ist einer meiner Lieblingstauchgänge in der Gegend rund um Cartagena. Es ist auch einer der bekanntesten Tauchplätze hier. Es ist für mich keine Überraschung, dass es als eines der Top-Tauchziele in ganz Spanien gilt!
Das 51 Meter lange Frachtschiff kam am 14. April 1946 auf dem Grund des Mittelmeers zur Ruhe, nachdem ein Sturm seine Ladung an Orangen dramatisch verschoben hatte und das Schiff Wasser aufnahm und schnell sank. Leider konnten nicht alle an Bord befindlichen Personen von den Rettungsbooten gerettet werden und einige verloren aufgrund des schnellen Sinkens und der rauen Bedingungen in dieser Nacht ihr Leben. Die Orangen wurden noch wochenlang nach dem Untergang an Land gespült, was dem Wrack den volkstümlichen Namen “El Naranjito”, Kleine Orange, einbrachte.
Nur eine Meile von der Küste entfernt, ist das Wrack leicht mit dem Boot zu erreichen und eignet sich hervorragend für einen Wracktauchgang. Das Wrack steht aufrecht und der flachste Teil liegt bei nur 28 Metern. Es ist somit für Advanced Open Water Taucher geeignet. Um die Nullzeit zu verlängern, kann es mit Nitrox betaucht werden – oder für alle, die den tieferen Teil des Wracks – das Heck mit vollständig erhaltenem Ruder und Propeller liegt auf 42m – erkunden wollen empfiehlt sich ein Trimix (z.B. 25/25).
Der Tauchgang beginnt mit dem Abtauchen an der permanenten Verankerung, die an der Bugwinden befestigt ist. Wer also direkt nach dem Abtauchen etwas vom Wrack wegtaucht, erhält einen beeindruckenden Blick auf den Bug – für mich eins meiner Lieblingsmotive. Ich persönlich tauche dann gerne seitlich des Wracks in Richtung Heck, wobei es sich lohnt, auch ins ‘Blaue’ zu schauen: mit etwas Glück kann man hier sogar Sonnenfische (Mola Mola) sehen. Je nach Gas (Nitrox / Trimix) folgt nun ein Abstecher zur Schraube (42m) und dem Ruder und von dort geht es zurück in Richtung Bug:
Die drei Kessel im Maschinenraum sind immer noch in sehr gutem Zustand und auch die Tür auf der Steuerbordseite lockt viele Taucher an. Wer das Wrack nicht penetrieren will, kann die Kessel auch durch die Lüftungsluke durch das Dach des Decks bestaunen. Nach dem anschließenden Laderaum, in dem meistens viele Muränen und Zackenbarsche zu sehen sind, erkennt man nun bereits die noch intakte Brücke, die dann auch der flachste Teil des Tauchgangs ist. In der Brücke tummeln sich meist Brassenschwärme, Damselfische und sogar Barrakudas.
Beim Aufstieg und den Stops an der Leine lohnt es sich wieder, ins Blaue zu schauen: größere Fische und Fischschwärme sind hier keine Seltenheit! Die Strömung am Naranjito-Wrack kann manchmal stark sein, die Leine ist aber gut festgemacht, so dass man sich problemlos festhalten kann.
Um das Naranjito-Wrack zu behauchen, muss man mindestens Advanced Open Water Diver sein oder ein Tieftauchbrevet haben. Nitrox- bzw. Trimix sind ebenfalls von Vorteil!
Für weitere Informationen zum Tauchgang stehe ich gerne zur Verfügung!